Twitter: in Deutschland längst noch nicht so gewaltig wie in den USA, aber dennoch gewinnt die Zwitscher-Plattform auch hierzulande Anhänger sowie Bedeutung. Das erste deutsche Twitter-Büro ist nicht von ungefähr in Planung.

 

Ungeachtet all der Fragen und Strategien, warum und wie man Twitter nutzen sollte (dazu vielleicht an anderer Stelle mehr), will ich mich heute mit dem Publikum befassen, mit dem man auf Twitter kommuniziert: den Followern. Häufig gestellte Frage:

 

Wie bekomme ich Follower auf Twitter?

 

Hier kommt natürlich die übliche Antwort ins Spiel: regelmäßig qualitativ guten Content twittern. Auch dieser einfache Satz ist bereits eine Wissenschaft für sich, aber ich möchte das Pferd quasi von hinten aufzäumen. Um für mich selbst beantworten zu können, wie ich Leute dazu bringen kann, mir zu folgen, überlege ich mir, wem und warum ich Leuten zurückfolge, die mir folgen. Und, welche Kriterien mich eben dazu bringen, gewissen Leuten nicht zurückzufolgen.

Der Twitter-Knigge lautet an und für sich: “Folgst Du mir, folge ich Dir”. Nachdem ich anfänglich auch nach dieser Regel verfuhr, nahm mein Twitter-Newsfeed Ausmaße an, in denen ich nicht einmal davon träumen konnte, effektiv alle Tweets zu sichten. Ergebnis: eine Menge interessanter Tweets sind mir entgangen, weil sie schlicht in der Menge untergingen.

 

So nett es also wäre, jedem Follower zurückzufolgen, die Menge spricht dagegen. Ebenso der Umstand, dass es leider auch zahlreiche Twitterer gibt, die jene, denen sie folgen, per bloßem Zufallsprinzip auszuwählen scheinen, und dies dann gleich dutzendweise.

 

Not-To-Do’s

Nun also in medias res: nach welchen (in der Reihenfolge ungeordneten) Kriterien entscheide ich, Leuten auf Twitter nicht zurückzufolgen (ergo: Punkte, die man vermeiden sollte, möchte man seine Followerzahlen erhöhen):

 

1.) Unpassende Themen

Twittert jemand hauptsächlich über ein Thema, das für mich keinerlei Relevanz hat, füllt er leider nur meinen Newsfeed auf, ohne für mich einen Mehrwert zu bringen. Wenn ich hier auch nur den Hauch einer Chance haben will, den Überblick zu behalten, kann ich einfach nicht jedem folgen.

Hin und wieder auftretende Offtopic-Exkurse sind jedoch willkommen, können auflockern und zudem die Person hinter dem Twitter-Account lebendiger machen.

 

2.) Zuviele Tweets

Blättere ich in den Tweets eines neuen Followers und sehe, dass er den Großteil des Tages stündlich oder sogar mehrfach stündlich twittert, folge ich nicht zurück. Natürlich ist die optimale Anzahl täglicher Tweets wiederum eine Wissenschaft für sich und zudem subjektiv, aber häufig liegt meine Schmerzgrenze bei etwa 8 bis 10 Tweets pro Tag. Bitte Qualität statt Quantität.

 

3.) Verdächtige Links

Ich benutze das Firefox-AddOn Web of Trust, welches Links zu Websites, die für verdächtig gehalten werden (z.B. weil User über Mal- oder Spyware oder Betrug berichtet haben), in Tweets mit einem roten Kreis kennzeichnet. Tweetet jemand gehäuft verdächtige Links, reduziert dies meine Lust, zurückzufolgen, dramatisch.

 

4.) Häufig wiederholte Tweets

Es gibt Twitterer, die immer wieder die gleichen Tweets, in der Regel mit Links zum eigenen Angebot, tweeten. Und immer wieder und wieder und wieder und wieder. Die “Eltern” solcher Twitterer stammen meist aus dem Softwarebereich und tragen den Nachnamen “Bot”. Wegen Spam melden oder einfach nicht folgen.

 

5.) Lange nicht getweetet

Es kommt sicher immer mal wieder vor, dass sich ein User über längere Zeit hinweg seinem Account nicht widmen kann. Von daher ist der Zeitpunkt des letzten abgesetzten Tweets nicht zwangsläufig ein K.O.-Kriterium, doch ich werde gut abwägen, ob sich das Folgen lohnt oder ob dieser Account wahrscheinlich verwaist ist.

 

6.) Tweetet nur Werbesprüche

Nichts außer Werbung für das eigene Angebot. Oftmals eng verwandt mit 4.), wenn gleich nicht immer. Kann interessant sein, wenn das Angebot ausnehmend interessant ist. Aber trotzdem sollte man nicht vergessen: die Hölle ist Wiederholung.

 

7.) Zuviele irrelevante Retweets

Manche User retweeten äußerst gern. Ein Vorgehen, das in der Regel Freunde verschafft, da jeder gern geretweetet (es lebe der Anglizismus) wird. Tut ein Twitterer jedoch nichts anderes, und bestehen zudem die meisten seiner Retweets aus gänzlich irrelevanten Meldungen (z.B. Boulevardpresse-Meldungen zu C- bis F-Prominenz), fehlt mir wiederum der Mehrwert, das das Folgen eines Twitteres mit sich bringen sollte.

 

Fazit

Man sollte nie die Aufnahmefähigkeit, das Interesse oder auch die Leidensfähigkeit seiner Follower in spe überstrapazieren. Ein Twitterer sollte einen Nutzen daraus ziehen können, wenn er einem Anderen folgt. Doch dieser Nutzen frisst sich buchstäblich selbst auf, wird der Follower mit Tweets überschüttet. Stimmen dann noch die Themen nicht – wird man vermutlich in keiner fruchtbaren Twitter-Connection zusammenkommen.

Treffen die oben genannten Kriterien, oder gar mehrere, zu, kommt auch rasch der Verdacht bei mir auf, dieser Twitterer könnte einer von denen sein, die nur folgen, um Aufmerksamkeit zu erregen, und nachdem man ihnen zurückfolgt, das Folgen ihrerseits wieder abzubrechen. Diese Spezies ist bedauerlicherweise ebenso unangenehm wie hartnäckig. Ein Verdacht, der tunlichst vermieden werden sollte.

 

PS: Meine heimliche 8.):

Wer Paris Hilton retweetet, ist raus. Es sei denn, es handelt sich um die Meldung, dass Fräulein Hilton endlich ihr Taschengeld von Daddy für wohltätige Zwecke spendet.

Sie wollen mehr über Twitter erfahren? Dann stöbern Sie in unserem Twitter-Leitfaden! Dort finden Sie viele Tipps und Tricks rund zu Ihrem Twitter-Account.

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Stefanie Norden

Stefanie Norden ist Pinterest Virtual Assistant im Team von B2N Social Media Services. Unser Team unterstützt kleine Unternehmen, sich auch als Anfänger und mit wenig Zeit im Social Web bekannt zu machen. Hier erfährst Du, wie wir auch Dir helfen können, online neue Interessenten zu gewinnen.

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